Home KÜRNACH HOBBYS ARGENTINIEN RADTOUREN KONTAKT

 Mit Bus und Rad1500 Kilometer durchs BALTIKUM

(Estland, Lettland, Litauen)

12. bis 25.6.2008

 

Vorab  -  die Reise wurde bei "Rückenwind" gebucht und verlief zur vollsten Zufriedenheit aller Teilnehmer. Die Gruppe mit 19 Teilnehmern war altersmäßig gemischt (etwa 40 bis 70 Jahre) und recht fit.  Neben den Transfers mit dem Begleitbus legten wir rund 360 Kilometer mit den Leihrädern zurück. Die Tages-Rad-Etappen betrugen zwischen 30 und 45 Kilometern. Gefahren wurde überwiegend auf Nebenstraßen, über weite Bereiche Euro-Velo-Routen. Die Strecken waren eben bis hügelig. Der Wind machte uns schon mal zu schaffen und sollte nicht unterschätzt werden.
Bei den Bildern zu den einzelnen Reisetagen sind auch die Wegstrecken dargestellt.

Reiseverlauf

1. Tag:
Anreise Bahn und Flug ab Berlin nach Tallinn; Ankunft spät am Abend (Achtung 1 Std. Zeitverschiebung gegenüber MESZ); mit dem Taxi ins Hotel und dann noch in die Altstadt um eine Kleinigkeit zu essen. Ohne Landeswährung war das gar nicht so einfach. Euros wollte nur chinesisches Restaurant akzeptieren. Erstmals erlebten wir die hellen Nächte  -  es ging auf die Mittsommernacht zu.

2. Tag:

Dank des gebuchten Zusatztages (unbedingt zu empfehlen!) konnten wir Tallinn nach einem hervorragenden Frühstück ausgiebig erkundigen; die Gruppe traf sich offiziell erst abends erstmals. Nach dem Kennenlernen und einem gemeinsamen Abendessen im Hotel ging es zur Stadtführung. Leider besteht dabei kaum die Möglichkeit, Gebäude von innen anzusehen. Deswegen ist der Zusatztag zu empfehlen! Tagesabschluss mit einem Bierchen, das man im Baltikum generell empfehlen kann.
Bilder

3. Tag:

Der litauische Bus mit Fahrradanhänger von Rückenwind, der als Begleitfahrzeug fungieren und mit dem wir die Transfers bewältigen werden, steht bereit. Wir fahren in östliche Richtung in den Naturpark LAHEMAA, radelnd von PALMSE (altes Herrenhaus) nach KÄSMU, wo wir pausieren und uns stärken. Ein wunderschönes Fleckchen an der Ostsee. An der Küste entlang streifen die wir die alten Fischerdörfer VERGI und ALTJA. Nach der Kaffeepause geht es weiter bis zum  Ziel SAGADI, wo ein alter Gutshof als Hotel auf uns wartete. Estland ist dünn besiedelt. Am Wegesrand waren stets nur kleine Einzelgehöfte zu sehen. Zwei Drittel der Bevölkerung lebt in der Hauptstadt.
Bilder

4. Tag:

Nach guter Nacht in äußerst ruhigem Hotel und exzellentem Frühstück (wird künftig nicht mehr extra erwähnt, weil immer so) und kurzem Bustransfer starteten wir bei LEPNA mit den Rädern mit Ziel VÄIKR-MAARJA; das sind rund 40 Radkilometer. Unterwegs rasten wir zweimal bei alten Gutshäusern, die jetzt aber anders genutzt werden. Das Etappenziel TARTU erreichen wir per Bus. Eine zweistündige Stadtführung schließt sich das Abendessen im Hotel an. Dann zieht es uns noch einmal in die Stadt; ein dunkles Bier im Pulverkeller ist es, dem wir nicht widerstehen können.
Bilder
 

5. Tag:

Es ging weiter in die Estnische Schweiz. Unsere Tourenleiterin prophezeite, dass die Radstrecke hügelig sei. Der Bus bringt uns von Tartu nach ELVA, wo wir bei Nieselregen starten. Am idyllischen PÜHARJAR-See, kurz hinter OPTEPÄÄ rasten wir ausgiebig. Inzwischen wurden wir von der Sonne verwöhnt. Nach wenigen Kilometern nahm uns der Bus bei RESTU  wieder auf und brachte uns über die Grenze nach Lettland; Ziel CESIS (Aufenthalt), bzw. nach PRIEKULI ins Hotel.
Bilder

6. Tag:

Ein Radfreier Tag. Die Busfahrt  führte uns zuerst nach SIGULDA, dem Herzen des GAUJA-Nationalparks. Die Führung geht durch den Park zum neuen Schloss (19. Jh.) mit Sommer- und Winterresidenz. Dahinter liegt die Ruine der Ordensburg (13. Jh.). Der Blick auf die wieder aufgabaute Burg Turaida gibt einen Vorgeschmack auf die Besichtigung. Der Weg dorthin führt durch ein Freilandmuseum, wo diverse alte Gebäude zu besichtigen sind. Dann Turaida, vom Rigaer Bischof im 13. Jh. erbaut. fünf Jahrhunderte später abgebrannt und seit den 50er Jahren großteils wieder aufgebaut.
Per Bus weiter nach RIGA, wo uns um 16 Uhr bereits die Stadtführung erwartete. Leider regnete es immer wieder. Die Zeit der Stadtführung sehr knapp. Ein Tag mehr wäre sinnvoll gewesen. Zu Riga ist eigentlich alles in Reiseführern nachzulesen. Rund 800 Bauten in verschiedenen Varianten des Jugendstils erwarten die Besucher. Das etwas außerhalb gelegene Hotel und das Wetter trugen dazu bei, dass wir abends die Altstadt nicht mehr aufsuchten.
Bilder

7. Tag:

Die Tour geht weiter über KULDIGA, durch das Kurland, bis LIEPAJA. Hinter Kuldiga stiegen wir auf die Räder um und fuhren in Richtung Ostsee (woher auch der Wind kam); kein "Rückenwind". Immerhin war es erstaunlich, wie die Gruppe diese Radetappe gemeistert hat. Am Schloss in EDOLE rasteten wir. In ALSUNGA belohnten wir unsere Leistung mit Eiscreme und Kaffee. Schließlich erreichten wir nach rund 40 km JURKALNE an der Ostseeküste. Auf dem Seeberg werden wir mit frischer Meeresluft belohnt.
Der Bus brachte uns zum Tagesziel LIEPAJA. Nach dem Abendessen erschlossen wir uns mit einem Rundgang die Stadt. Leider waren Kirchen etc. nicht mehr geöffnet. Übrigens konnte man um 23 Uhr im Freien noch problemlos ohne Blitz fotografieren. Die "Nacht" beschränkt sich auf wenige Stunden.
Bilder

8. Tag:

Wir fuhren mit dem Bus entlang der Küste, verließen Lettland und kamen nördlich von SVENTOJI nach Litauen. Von hier bis KLAIPEDA, dem Tagesziel, war Muskelkraft angesagt. Der "EURO-VELO 10" ist hier schon hervorragend ausgebaut. Ein echter Radelgenuss in herrlicher Landschaft! Etwa 15 km später erreichten wir PALANGA, ein touristisch geprägter Badeort, dem der große Ansturm gerade bevorstand. Zu dem 20-tausend Einwohnern des Städtchens kommen ab Ende Juni ca. 180-tausend badende Urlauber. Die restlichen 30 km bis KLAIPEDA fliegen nur so dahin. Es war einfach schön - von einem zum Glück relativ glimpflich verlaufenen Sturz einmal abgesehen.
Das Hotel in KLAIPEDA lag etwas außerhalb; der Bus brachte uns zur Stadtführung. Abends gab's übrigens 'mal wieder Fußball-EM.
Bilder

9. Tag:

Die Fähre brachte uns samt Bus auf die KURISCHE NEHRUNG. Kurz hinter dem Fähranleger stiegen wir auf die Räder um bis NIDA zu radeln. Zunächst führte der Weg auf der Seeseite entlang. Dann überquerten wir die etwa 50 Meter hohe Düne der Nehrung nach JUODKRANTE auf die Haffseite. Während der Mittagspause tobte ein kräftiger Regenschauer. Beim Marsch am Hexenberg säumten unzählige hölzerne Skulpturen zu litauischen Sagen und Märchen. Zurück über den Dünenhügel auf der Seeseite konnten wir wenig später die höchste Düne der Nehrung besteigen und wurden mit wunderbaren Eindrücken belohnt. Die letzten 20 km bis NIDA wurde nur von einer Kaffeepause unterbrochen.
Abends stießen wir beim Rundgang in der Stadt auf ein Sängerfest mit internationaler Besetzung und schönen folkloristischen Darbietungen.
Bilder

10. Tag:

Ein Tag, der weitgehend zur freien Verfügung vorgesehen war. Unsere "Lisa" hatte sich jedoch schon einige Angebote ausgedacht: So besuchten wir gemeinsam das Bernsteinmuseum und das Thomas-Mann-Haus. Nachmittags bestand die Möglichkeit mit einem Kurenkahn auf das Haff hinauszufahren (er geriet in einen Gewittersturm und in "Seenot". Die Landratten wanderten auf die Düne bei NIDA, radelten in die Umgebung und/oder streckten die Füße in Ostsee.
Abends gibt es ein typisches Abendessen in einem Restaurant.

11. Tag:

Wir müssen die Kurische Nehrung wieder verlassen; ein kleines Boot brachte uns in 2-stündiger Fahrt über das Haff in die Memelmündung. In KINTAI, einem Arm der Mündung, wurden wir abgesetzt radelten nach VENTE, wo an einer ornithologischen Station Vögel beringt und der Vogelflug beobachtet wird. Hier rasteten wir und konnten bei herrlichem Wetter noch einmal den Blick auf das Haff, die Nehrung und Nida genießen. Bei schönstem Wetter genossen wir auf dem Weg nach SAKUTELIAI die herrliche Landschaft. Unser Bus brachte uns nach KAUNAS, wobei der Weg lange entlang der Memel führte. Abends Stadtführung in der heimlichen Hauptstadt Litauens und Reiseleiterin Lina's Heimat.
Bilder

12. Tag:

Kurzer Bustransfer in das Seenland Litauens. Bei ELEKTRENAJ begann unsere Radtour mit Ziel in TRAKAI. Leichter Regen, Gegenwind und die hügelige Strecke forderten alle Teilnehmer. In TRAKAI werden wir mit dem Anblick der gotischen Wasserburg (13.Jh) im GALVE-See belohnt. Nach der Besichtigung der Burg organisiert Lina ein typisch litauisches Essen in einem Lokal, dessen Wirtin der türkisch-stämmigen Minderheit angehört. Türken (u.a.) wurden einst zur Bewachung der Burg "angeheuert" und vor dieser angesiedelt.
Weiter ging es dem endgültigen Reiseziel entgegen  -  VILNIUS, litauische Hauptstadt. Von den "Strapazen" erfrischt machten wir uns auf zur recht umfangreichen Stadtbesichtigung; leider wieder zu wenig Zeit, um das eine oder andere Objekt von innen anzusehen. Abschließend erhalten wir in einem rustikalen Lokal typische Kost: kalte Rote-Beete-Suppe und Zeppelinis. Nach einem Absacker ging es gegen Mitternacht zu Bett  -  mit der Aussicht, am nächsten Morgen mal etwas länger ausschlafen zu können.
Bilder

13. Tag:

Noch einmal gemeinsames Frühstück. In den nächsten Stunden reisen die Teilnehmer ab, die keinen Zusatztag gebucht hatten.
Wir (u.a.) hatten das getan und nutzten den Tag, um VILNIUS noch einmal ausgiebig zu erkunden. Wie Eingangs bei Tallinn erwähnt, eine gute Entscheidung, weil man eben doch viel mehr Eindrücke mitnehmen kann  -  wenngleich man nach dieser Reise schon ziemlich "abgefüllt" ist.

14. Tag:

Nach dem Frühstück Rückreise mit dem Taxi zum Flughafen, Flug nach Frankfurt und mit der Bahn nach Hause.

FAZIT nach 1500 Kilometern:
Die Reise ist absolut empfehlenswert. Wir würden noch einmal auf Tour durchs Baltikum gehen.
Übrigens sind wir schon einigen individuell Radelnden begegnet.
Mit englisch dürfte man zumindest in Hotels zurecht kommen. Ansonsten wird manchmal auch Deutsch gesprochen, auch von jungen Leuten. Wer russisch kann dürfte zumindest in Lettland und Litauen keine sprachlichen Probleme bekommen.

 
nach oben

Home | Nach oben | 5-Flüsse | Baltikum | B-Usedom | Bodensee | Donau | Elbe | Elsass | Flandern | Fulda | Iller | Kocher-Jagst | Ludwigskanal | Lahn | Main BY-SW | Main | Masuren | Mosel | Mecklenburgische Seen | Ziller-Inn