Berlin - Usedom
- Greifswald - Stralsund
Die Anreise: Dank frühzeitiger Platzreservierung für die Räder reisten
wir bequem mit der Bahn bis Berlin an. Für die Nacht in Berlin hatten wir
ein Zimmer im Gästehaus der Stadtmission gebucht. Wenngleich das
Preis-Leistungsverhältnis fraglich ist, liegt das Quartier doch nahe am
Hauptbahnhof und damit sehr zentral. Am folgenden Tag wollten wir an einer
geführte Stadtrundfahrt in Berlin per Rad teilnehmen, um Die Stadt einmal
aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Leider hatte der Veranstalter
inzwischen die Startzeit um eine Stunde verschoben. Das passte insofern
nicht in unseren Plan, weil wir noch nach Bernau und weiter bis Eberswalde
kommen wollten. Also entschieden wir uns, die Berlin-Runde ausfallen zu
lassen. Satt dessen fuhren wir vorzeitig mit der Bahn bis Bernau und
radelten über Eberswalde hinaus bis Chorin. Ein wirklich schöner Radtag, vor
allem die Strecke entlang des Finow-Kanals - einfach herrlich.
Die Teilstrecke vom Schiffshebewerk bis Chorin führt allerdings über altes
Kopfsteinpflaster; hier gibt es noch keinen daneben angelegten asphaltierten
Weg wie andernorts in Brandenburg. Am Ziel entschädigt Kloster Chorin jedoch für die Anstrengung.
Wir hatten unterwegs eine Abzweigung verpasst und landeten direkt am
Kloster. Von dort führen Wanderwege zum Ort, die man mit dem Rad schiebend
bewältigen kann. Im "Haus Chorin" nächtigten wir; im
angegliederten Honigrestaurant isst man vorzüglich.
Bilder Am
nächsten Morgen fuhren wir vom Hotel nochmals zum Kloster Chorin, um es
ausgiebig zu inspizieren. Danach ging's weiter in Richtung Grimnitzsee, über
Joachimsthal bis Angermünde. Hier fuhren wir erstmals auf einer
Fahrradstraße (wo trotzdem Autos unterwegs waren). Angermünde hat sich
weitgehend
sauber herausgeputzt und ist wirklich einen Besuch wert. Das Hotel am Seetor können
wir wärmstens empfehlen.
Bilder Die dritte Etappe
führte über Warnitz und Seehausen am Oberuckersee bis Prenzlau. Leider
regnete es immer wieder, was den Tag insgesamt
etwas eintrübte. Von der Strecke her, bei schönem Wetter, sicher sehr
reizvoll.
Bilder
Tag 4 führte uns nach Mecklenburg-Vorpommern; Ziel Ueckermünde. Bedeutende
Stationen auf dem Weg: Pasewalk, Torgelow und Eggesin. In Ueckermünde hatten
wir (in weiser Voraussicht) in der "Kleinen Pension" vorgebucht. Ein
wirklich liebevoll renoviertes Haus - sehr zu empfehlen. Leider
liegt es ein paar Kilometer vom Zentrum entfernt; mit dem Rad aber kein
Problem.
Bilder Der
folgende Tag begann mit einen Schifffahrt; wir setzten mit der Fähre über
das Stettiner Haff nach Kamminke über. Wir wollten den relativ langen
Landweg über Anklam umgehen. Außerdem hatte wir vor, auf Usedom nicht die
klassische Route über die Seebäder zu nehmen (dort waren wir schon mal und
haben uns über die vielen Leute und Leihrad-Radler geärgert).
Vielmehr war unsere Absicht, zum Wasserschloss Mellenthin und zum Lieper Winkel
zu fahren, wo wir vor Jahren eine herrliche geführte Radtour erlebten. Ersteres erradelten wir noch. Wegen des regnerischen Wetters
nahmen wir dann doch den direkten Weg in den Westen der Insel, nach
Peenemünde. Hier hatten wir in der Pension am Deich vorbestellt.
Schade, dass wir nass, schmutzig und müde dort ankamen. Im zur Pension
gehörenden Cafe gibt es unzählige leckere Kaffeesorten, Tee und Kakaotrunk.
Peenemünde selbst ist wegen seiner militärischen Ruinen ein eher recht trostloser Ort, den man nicht unbedingt gesehen haben muss.
Bilder Mit
Regen begann auch der sechste Tag. Wir hatten vor mit dem Schiff über den
Peenestrom nach Freest überzusetzen und weiter nach Greifswald und Stralsund
zu radeln. Die trübe Wetteraussicht führte zum kurzfristigen Entschluss, erst einmal bis
Greifswald die Bahn zu nutzen. Tatsächlich regnete es dann nicht. Einen
weiteren (falschen) Entschluss fassten wir dann in Greifswald, da wir noch
Lust auf Radfahren hatten und sich das Wetter gebessert hatte. Falsch war
der Entschluss, weil dieser Teil der Ostseeküstenradweg über knapp 20 km
Kopfsteinpflaster führt. Einigermaßen gestresst erreichten wir Stralsund.
TIPP an alle Radler: Nehmt für den Abschnitt Greifswald bis Stralsund (und
umgekehrt) lieber die Bahn!
Zum Glück fanden wir eine nette Pension direkt im Zentrum. Der
abendliche Rundgang entschädigte für die Strapaze.
Bilder
Insgesamt gesehen gibt es sehr viele Feldsteinkirchen und Backsteingotik -
fast schon zu viel, um alles aufzunehmen. Trotzdem lohnt der Blick in die
oft offenen kleinen und großen Kirchen. Sie gehören nun mal zu dieser
Tour, genau so wie gelegentliche Fahrten auf Kopfsteinpflaster.
Entsprechendes Wetter vorausgesetzt bieten sich auch viele Möglichkeiten der
Abkühlung und Erfrischung in den Seen.
Wenn wir keine anderen Ziele mehr finden fahren wir diesen Radweg noch
einmal. Am
nächsten Morgen nahmen wir auf den reservierten Plätzen im IC nach Erfurt
Platz und waren nach 8 1/2 Stunden Bahnfahrt wieder zu Hause. |