
Wanderwoche auf Mallorca
Mallorca ein
Stück kennen lernen war unsere Zielsetzung für die Wanderwoche im März
2014.
Die Unterkunft hatten wir im Norden der Insel, in Can Picafort gebucht.
Ein vorbestellter Leihwagen brachte uns an alle Wanderziele, die wohl
überlegt in fast allen Teilen der Insel geplant waren.

Der erste Wandertag
Die erste Wanderung startete im nordöstlich gelegenen Naturschutz
Llevant und führte zur Eremita de Betlem, einer ehemaligen Einsiedelei.
Sie dienst als Kloster, das jedoch nur von wenigen Mönchen, die der
Glaubensgemeinschaft der Eremiten von San Pablo San Antonio angehörten,
betrieben wurde.
Der Aufstieg führte über einen recht steinigen Weg. Nach dem Aufstieg
lag entfernt die Eremita und die Bucht von Alcudia vor uns. Ein erster
herrlicher Ausblick. Der weitere Weg führte über einen meist schmalen
Pfad mit immer wieder wechselnden Perspektiven in die herrliche
Landschaft.
Auf dem Rückweg erklommen wir noch eine Anhöhe (beschilderter Wanderweg
10). Die Mühe wurde mit einer schönen Aussicht auf die Bucht von Alcudia
belohnt.
Zurück am Parkplatz fuhren wir in den Ort Betlem und wanderten vom
Ortsende
entlang der malerischen Bucht bis Ex Calo. Die 400 Meter hohen Gipfel
der Serra Llevant ragen bis fast ans Meer, das sich hier jeden Winter
etwas Land zurückholt. Auf der nahezu ebenen Wanderstrecke fanden sich
am Wegesrand Wasserrinnen und über einer Schlucht die Reste eines
Aquaduktes auf früher Zeit.
Bilder vom ersten Tag
Der zweite Wandertag
Am nächsten Tag fuhren wir in den Süden Mallorcas nach Cala Pi, wo
wir zur Klippenwanderung zum, Cap Blank starteten. Die Strecke wird als
eine der schönsten Küstenwanderungen beschrieben. Hat man den versteckt
liegenden Einstiegspunkt gefunden und das gegenüber von Cala Pi gelegene
Ufer erklommen führt der Weg an den Klippen entlang. Steinmännchen
weisen den Weg.
Bilder von der Wanderung
Zweites Ziel
dieses Tages war Botanicactus im Südosten der Insel. Irgendetwas
blüht dort immer, stand in der Lektüre. In dem seit 1989 bestehenden
Park stehen neben rund 1600 südländischen Gewächsen rund 8000 Kakteen
aus vielen Ländern der Erde. Rund 15 Hektar groß gilt er als Europas
größter botanischer Garten.
Bilder vom Park
Dritter Wandertag
Wir fuhren in den Nordwesten und wanderten rund um das Kloster Lluc. Das
Kloster liegt recht abgeschieden im Tramuntana-Gebirge. Es ist Mallorcas
Wallfahrtsort schlechthin und Zentrum der Marienverehrung. Verehrt wird
die schwarze Madonna. Heute dient das Kloster als Singschule, deren
Sängerknaben, die "Blauets" im Internat des Klosters unterbracht sind.
Das Kloster wurde anno 1684 baulich vollendet. Die Wanderung selbst ist
sehr abwechslungsreich und zur Hälfte auch gut als Fernwanderweg
beschildert. Die zweite Hälfte des Wegs sollte man nur mit einer exakten
Beschreibung eines Wanderführers oder GPS-geführt angehen. Zurück im
Kloster wurden wir im Innenhof vom leisen Gesang des Chores empfangen.
Bilder von der Rundwanderung

Vierte Wanderung
Wir fahren nach Randa, um auf dem gleichnamigen Berg den
Klosterwanderweg zu gehen. Der Tafelberg mit seinen drei auf
unterschiedlichen Höhen gelegenen Klöstern, ist eine der auffälligsten
Naturdenkmäler Mallorcas. Der Ausblick auf die Insel wird als
"umwerfend" beschrieben - was wir nur bestätigen können.
Nach dem Anstieg von Randa erreichen wir das erste Kloster Nostra
Senyora de Gracia. Die mönchische Behausen klebt wie ein Vogelnest
unter dem überhängenden Felsen. Die kleine und eher unscheinbare Kirche
stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Der Weg zum
zweiten Kloster Sant Honorat, etwa auf halber Höhe gelegen, war
nicht ganz einfach zu finden. Das Kloster stammt von 1670; die Kirche
zieret ein Kruzifix aus Aprikosenholz, das sehr verehrt wird. Bis heute
leben hier noch Mönche der Kongregation Sargrados Corazones.
Im weiteren
Verlauf zum Gipfel muss leider über eine stattliche Strecke entlang der
Straße gegangen werden. Früher schien der Weg durch den inzwischen aber
eingezäunten Klostergarten geführt zu haben. An einer Kurve zweigt der
Weg wieder von der Straße ab und führt etwas oberhalb in Richtung Gipfel
und zum dritten Kloster Nostra Senyora de Cura. Es wird von des
Franziskanern des dritten Ordens unterhalten und beherbergt u.a. ein
Museum mit zahlreichen Gemälden, Töpferarbeiten und Büchern. Es widmet
sich auch Ramon Llull, der einerseits als Heiliger gilt, andererseits
als Ketzer.
Ein schmaler,
stellenweise fast verwilderter aber herrlicher Pfad führt vom Plateau
des Tafelbergs wieder hinab nach Randa. Leider führt das Stück des Weges
auf der Straße zurück. In Randa angekommen stärkten wir uns in einem
ursprünglichen Wirtshaus mit echter heimischer Atmosphäre und Küche.
Bilder vom Berg Randa

Besuch in Palma de Mallorca
Unser vorletzter Tag sollte wanderfrei verlaufen. Mit Auto und Bahn
statteten wir Palma einen Besuch ab. Vom Bahnhof ging es quer durch die
Altstadt, vorbei an Gauklern an der Placa Major und typischen Häusern
der Altstadt zur Kathedrale. Sie gilt als größte Europas und geht auf
das Jahr 1230 zurück und wurde letztendlich 1601 fertig gestellt.
Liebhaber können Tagen oder gar Wochen in dem Bauwerk verbringen um alle
Schätze zu erkunden. Bei einer Kurzvisite wird man von all dem eher
erschlagen - man kann das so schnell alles gar nicht
verinnerlichen.
Bilder von Palma
Unser letzter Tag galt noch einmal dem Nordosten.
Auf dem Weg ins Naturschutzgebiet Llevant statteten wir dem aus
arabischer Herrschaft stammenden ARTA und dessen Burg eines
Besuch ab. Die Stadt liegt inmitten der fruchtbaren Huerta, den
arabischen Feldern und Gärten rund um den Hügel. Die Stadt war immer
Ziel von Seeräubern, weshalb sie von mächtigen Mauern, Wach- und
Wehrtürmen geschützt war. Selbst Bürgerhäuser wurden wehrhaft ausgebaut.
Über der Stadt, auf einer monumentalen Terrasse steht die alte Wehr- und
heutige Pfarrkirche. 180 Stufen führen hinaus zum Kalvarienberg mit der
Wallfahrtskirche Sant Salvador.
Bilder von Arta
Dann
ging zur letzten Wanderung ins Naturschutzgebiet; wir entschieden uns
für eine Wanderung durchs Tal zur Casa des Alzina. Der Weg führt bergan,
wieder hinab und letztlich hinauf zur Casa de Alzina. Erst auf dem
Rückweg wurde uns bewusst, wie viele Höhenmeter das doch waren, obwohl
es über weite Strecken eher relativ flach schien. Auf etwa halbem
Rückweg entschlossen wir uns kurzerhand noch einmal hinauf zu steigen
und wählten einen Weg über die Berge zurück zum Parkplatz. Die Mühe hat
sich gelohnt, es war wunderschön. Auf den letzen Metern zum Auto begann
es zu tröpfeln. Auf der Rückfahrt und die ganze Nacht regnete es. Am
nächsten Morgen, als wir schon am Flughafen waren, schien wieder die
Sonne.
Bilder von der letzten Wanderung.
Fazit:
Einfach schön. Wenn wir wieder kommen, werden wir und dem Westen der
Insel, den Bergen zuwenden.
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